Medienspiegel Langnau Jazz Nights 2014 - page 6

Medienspiegel
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Auflage: 130 000
LANGNAU
Das zweite Kon-
zert der Jazz Nights sah zwei
ähnlich besetzte Quartettfor-
mationen in Aktion. Sie boten
Jazz vom Feinsten, jede auf
ihre Art.
All jene, deren Sitze beim ersten
Set am Dienstagabend in der
Kupferschmiede leer blieben,
weil sie die Gruppe Red Planet
eines Besuchs für nicht würdig
erachteten,
irrten gewaltig.
Sie bestätigten aber die von
Jazz-Nights-Organisator Walter
Schmocker zu Beginn nüchtern
vorgebrachte Feststellung, dass
einheimische Gruppen für einen
Veranstalter leider zu wenig
attraktiv seien, um für mehr als
nur als Vorgruppe zu dienen.
Nonchalance hier, schwere
Arbeit da
Mit Eigenkompositionen begeis-
terten die vier Männer die Anwe-
senden in mancherlei Hinsicht,
vor allem aber durch ihre Ideen-
vielfalt und ihr Zusammenspiel.
Das Quartett überzeugte in
rhythmisch und harmonisch ver-
zwackten Strukturen derart, dass
man bei geschlossenen Augen
hätte glauben können, ein Mann
bediene alle Instrumente gleich-
zeitig. Schaute man aber hin, bot
sich ein Bild, das zum Schmun-
zeln anregte: Die Schweizer Ma-
nuel Gesseney am Altsax und
Matthieu Rossignelly am Piano
agierten wie Grandseigneurs mit
welscher Nonchalance, während
sich die Franzosen François Gal-
lix und Nicolas Serret an Bass
und Schlagzeug abrackerten wie
Gastarbeiter. Besser würde man
wohl sagen: abzurackern schie-
nen, denn insbesondere Gallix
(nomen est omen) hat es faust-
dick hinter den Ohren. Asterix
lässt grüssen. Der französische
Charme wusste zu fesseln. Die
Folge: ein Riesenapplaus.
Studierter Soziologe und
autodidaktischer Musiker
In ähnlicher Besetzung, der ein-
zige Unterschied war das grösse-
re Saxofon, spielte auch die
Hauptgruppe des Abends, das
Quartett des Topsaxofonisten
Der glatzköpfige Gentleman
begeisterte – bis der Zug fuhr
Joshua Redman
und seine Mitstreiter gastierten in der Langnauer Kupferschmiede.
Der Saxofonist war der Liebling des Abends.
Olaf Nörrenberg
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