Medienspiegel Langnau Jazz Nights 2013 - page 12

Medienspiegel
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The Swallow Quin-
tet ist eine Art Su-
per-Group des lyri-
schen Jazz. Eine
elektrische Band
mit dem hüpfen-
den Elektrobassis-
ten Steve Swallow, dem Elektrogitarris-
ten Steve Gardenas, der Organistin Car-
la Bley sowie dem Tenorsaxofonisten
Chris Cheek und dem Schlagzeuger Jor-
ge Rossy, die sich anders als die meis-
ten elektrischen Bands nicht auf das ro-
ckige oder funkige Powerspiel konzen-
triert, sondern auf die eher leisen, subti-
len Arten des Zusammenspiels. Reduk-
tion wird hier grossgeschrieben, und die
einzigartig anti-virtuose Spielweise von
Carla Bley gilt wie ein Sinnbild dieses
minimalistischen Konzepts, das auch
durch Schalk und Originalität besticht.
Bei diesem Lyrismus steht die Melodie
im Vordergrund. Bandleader Steve
Swallow erklärt: «Man haucht der Mu-
sik Lyrismus ein, wenn man eine Melo-
dielinie so ähnlich gestaltet wie ein Sän-
ger. Musiker dürfen nicht zu viele Noten
spielen. Sie müssen den Atem einer
schönen Melodie respektieren und mit
einer gewissen Simplizität und Ökono-
mie phrasieren». Besser könnte man es
nicht sagen – und genau so klingt auch
die Musik.
STEFAN KÜNZLI
Auch der Gitarrist
John Scofield war
nie ein verschwen-
derischer Vieltöner.
Doch je älter er
wird, desto weni-
ger und minimalis-
tischer spielt er. Auf «überjam deux»,
der zweiten Ausgabe seines Funk-Pro-
jekts, treibt er es punkto Weglassen auf
die Spitze und lässt seine Melodielinien
einfach wirken. Die Musik groovt und
treibt, bleibt dabei aber fast unglaublich
entspannt und gelassen. «überjam
deux» macht das scheinbar Unmögliche
möglich: Es Ist hot und cool zugleich.
Das Glanzlicht ist eindeutig der Bandlea-
der. Abstriche gibt es für einige unsinni-
ge elektronische Spielereien.
STEFAN KÜNZLI
ist, ist es keine Kunst (Schönberg).
JÜRG SOMMER
The Swallow Quintet: Into The Wood-
work, ECM/harmoniamundi. Live:
Langnau Jazz Nights, 23. Juli.
Lyrischer Schalk
John Scofield: überjam deux, Emar-
cy/Universal.
Hot und cool zugleich
John O’Gallagher: The Anton Webern
Project, Whirlwind Recordings.
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Der Schweizer Musikmarkt ist ein
hartes Pflaster für den internationa-
len Jazz. Wer mit seinem Album nicht
bei einem grossen Label oder ECM un-
ter Vertrag ist, findet kaum über die
offiziellen Vertriebswege hierher. Zu
klein, zu vernachlässigbar ist der hie-
sige Jazzmarkt. Und wenn doch, dann
werden selbst die besten Bands und
Musiker von den Labels und Promo-
Abteilungen sträflich vernachlässigt
oder einfach vergessen.
Doch es gibt immerhin eine Reihe
von Veranstaltern, die die spannends-
ten Musiker aufspüren, ihr Schaffen
kontinuierlich verfolgen und ihre
Bands in der Schweiz präsentieren.
Dazu gehören vor allem die Langnau
Jazz Nights, das fünftägige Festival im
idyllischen Emmental. In diesen Ta-
gen findet bereits die 23. Ausgabe die-
ses bodenständigen Festivals abseits
der Cüpli-Kultur statt. Und was da an
neuem Jazz vorgestellt wird, verdient
immer wieder das Prädikat Weltklas-
se. Zum Festivalauftakt etwa die neue
Band des virtuosen Saxofonisten Sea-
mus Blake mit dem Trompeter Alex
Sipiagin. Die Sensation in diesem
Quintett waren aber für einmal nicht
die Solisten in der Frontreihe, son-
dern das Zusammenspiel von Pianist
Dave Kikoski und Schlagzeuger Ari
Hoenig. Wie die beiden musikalisch
kommunizierten, aufeinander eingin-
gen und reagierten, war ein seltenes
Ereignis. Interaktion vom Feinsten –
wie sie besser kaum geht.
Auf die leise und subtile Art des
Zusammenspiels hat sich The Swal-
low Quintet, diese Super-Group des
lyrischen Jazz, konzentriert. Mit dem
Gitarristen Steve Gardenas hat Band-
leader Steve Swallow einen über-
durchschnittlich guten und mit dem
Saxofonisten Chris Cheek einen
überragenden Saxofonisten enga-
giert. Im inoffiziellen Langnauer
Wettbewerb der exzellenten Holzblä-
ser schwang Cheek denn auch oben-
aus. Der 44-jährige Amerikaner ist
weniger ein virtuoser Blender als ein
einfallsreicher Melodienerfinder mit
dramaturgischem Gespür, dessen Li-
nien, einer inneren Logik folgend,
immer nachvollziehbar sind.
Für den Bandsound prägend wa-
ren aber nicht die Solisten, sondern
Bandleader Swallow mit seinen origi-
nellen, schalkhaften Kompositionen
und seinem groovend-hüpfenden
Elektrobass sowie seine Partnerin,
die berühmte Carla Bley an der Ham-
Weltklasse statt Cüpli-Kul
Jazz Nights Langnau
Die 23. Ausgabe des Festivals im Em
VON STEFAN KÜNZLI
Schlagzeuger Chris Dave lenkte seine Drumhedz und f
Bandleader und Elektrobassist Steve Swallow.
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