Medienspiegel Langnau Jazz Nights 2013 - page 15

Medienspiegel
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Auflage: 130 000
DerMaler war vom
Wochenmarkt fasziniert
«Trotz der Birnen mit der Aufnahme
nicht ganz einverstanden», notierte
Christian Schad. Er hatte das Mädchen
hinter demObststand auf dem Südend-
markt in Steglitz fotografiert und war von
seinem direkten Blick immerhin so faszi-
niert, dass er eine Vergrösserung anfer-
tigte. Schad zog 1931 in das damals noch
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)
pelquartett, den Trios von Arensky,
Turina, Fran¸caix. Bei aller Subtilität
gelegentlich doch (Schubert-Quintett,
Mendelssohn-Oktett) eher «Holly-
wood Bowl» als die Intimität eines
Rokokoschlösschens.
Franz Cavigelli
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Jazz
Glückliche Reise
ins Nirgendwo
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Steve Swallow Quintet: Into the Wood-
work.
Watt / ECM / Harmonia Mundi.
Schweizer Konzerte: 22. 7. Genf,
23. 7. Langnau Jazz Nights.
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Der Ausdruck «Coming out of the
Woodwork» zielt auf Dinge, die aus
dem Nichts auftauchen. Im Titelstück
des neuen Albums von Steve Swallow
wählen sie die Gegenrichtung: Sie
verschwinden im Nichts. Der 1940 in
New York geborene Bassist liebt sol-
che Wortspiele. Eine andere seiner
jüngsten Kompositionen heisst «From
Whom It May Concern». Sie ist Paul
Haines gewidmet, dem Librettisten
von Carla Bleys Jazz-Oper «Escalator
Over The Hill». Carla Bley und Steve
Swallow sind seit Jahrzehnten ein
Paar und arbeiten als Musiker oft
zusammen. Die meisten Stücke ihres
neuen Albums haben sie zunächst im
Duo erprobt – Steve wie immer am
elektrischen Bass, Carla erstmals seit
längerem wieder an der Hammond-
orgel, nicht am Klavier. Dann kamen
die übrigen drei Mitglieder des Quin-
tetts hinzu: Tenorsaxofonist Chris
Cheek, Gitarrist Steve Cardenas,
Schlagzeuger Jorge Rossy. Die Beset-
zung könnte groovenden Jazzrock
vermuten lassen, doch die Musik ist
luftig, leicht, verspielt, und sie hat
einen weiten Atem. Hier sind auf-
merksame Lyriker am Werk, keine
Egomanen. Eine glückliche Reise,
aufgenommen in Südfrankreich.
(pap.)
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Ausstellung
Prämierte Kunst
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Swiss Art Awards.
Messe Basel, Halle 4,
bis 16. 6.
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Die Swiss Art Awards machen einen
Wandel zu einem windschnittigeren
Image durch. Seit ein paar Jahren
heissen sie offiziell nicht mehr eid-
genössische Kunstpreise, auch wenn
die prämierten Werke noch durch den
Kleber «EK» ausgezeichnet sind. Die-
ses Jahr werden sie dank der internen
Umstrukturierung des Bundesamtes
für Kultur erstmals gemeinsam mit
den Swiss Design Awards gezeigt. Da
diese weniger prominent sind, begeg-
nen dem Besucher erst einmal jede
Menge rasant geschnittene Kleider,
während die Kunst- und Architektur-
beiträge im Untergeschoss versorgt
sind. So weit, so schlecht. Denn was
die 71 Teilnehmer der zweiten Aus-
wahlrunde dort zeigen, darf sich se-
hen lassen. Florian Graf stützt eine
minimalistische Struktur auf einem
Gehstock ab und bringt wie viele
andere lebensweltliche Elemente ein.
Nicolas Cilins steckt Figuren in eine
Vitrine und lässt sie auf einem Sand-
Heute, 6:29 Uhr
BeatBlaser
Konzert
Carla Bley und Steve Swallow
spielen am Dienstag, dem 23.
Juli an den
Langnau Jazz
Nights
.
Ein Paar in jeder Hinsicht an den Langnau
Jazz Nights
Die Wege vonCarla Bley und Steve Swallow kreuzten sich schon
inden spätenFünfzigerjahren. Bis sie einPaar wurden, dauerte
es allerdings nocheinpaar Ehenund Jahrzehnte. Heute sind sie
das Jazz-Paar par Excellence: gescheit, witzig und
selbstironisch.
Am liebst n r den sie übers Essen und den Garten, meinen beide, als ich sie zu
Carla Bleys Geburtstag befrage. Dabei wirkt Carla Bley so gar nicht wie jemand,
der gerne isst. Sie ist dünn, zerbrechlich fast und hat unter der blonden Helmfrisur,
ihrem Markenzeichen, ein schmales Gesicht. Sie kochten die ganze Zeit, Steve und
sie, und wenn sie in Europa auf Tournee sind, probieren sie überall lokale Speisen
aus. Eben hätte Carla eine Rösti gehabt, die ihre aber sei besser, meint sie. Auch
mit dem F ndant war si icht glücklich. Carla Bley und Steve Swallow wohnen in
Upstate N w York, in ihrem grossen Garten wachsen Tomaten, Peperoni, Zucchetti
und andere L ckereie .
Der Chef war schneller
Carla Bley wurde eben 75, Steve Swallow ist zwei Jahre
jünger. Ihre gemeinsame Geschichte begann um 1960
herum in den New Yorker Clubs. Swallow spielte Bass im
Trio des Pianisten Paul Bley, und Carla verkaufte mit dem
Bauchladen Zigaretten im Club. Der Chef war dann
schneller als sein Angestellter – es war zunächst Paul
Bley, der die attraktive Pfarrerstochter Carla Borg aus
Oakland heiratete. Seither heisst sie Bley.
Jung und schon für ihr Werk akzeptiert
Carla Bley wurde bekannt als Komponistin.
Musi
Meh
Kommentare
Musik und Liebe: Eine Symbiose bei Carla Bley und Steve Swallow.
SVEN THIELMANN
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