Medienspiegel Langnau Jazz Nights 2023

Peter E. Rytz Review 3. August 2023 erpery.wordpress.com Nichtsdestoweniger beeindruckt vielleicht gerade deshalb die vitale Dynamik des Zusammenspiels, die atmosphärisch einen dichten Klangraum in der Kupferschmiede Langnau schafft (Larus, Langnau 2023). Fadenschlag, der Song, der diesem Album seinen Namen gibt, legt eine melodisch romantische, musikalisch intuitiv inszenierte Spur, die, wie im Solarplexus zu hören ist, auch dramatisch pulsieren kann. Raus aus der Komfortzone und rein ins kalte Wasser, um die Musik lebendiger zu gestalten, so Mercks Credo, rauscht in Stille Wasser ein tiefengesättigter Sound unter einer scheinbar still bewegten Oberfläche. Hit The Mark, jazz-rockige Intensität, die mit energetisch verzerrten Soli Haller als einen enigmatischen Drummer zeigt. Überhaupt, Haller und Merck spielen in offensiver Dialogbereitschaft. Mercks Tongebung kontrastiert und reflektiert Haller mit Holz- wie auch Strohklöppeln sowie mit schleifenden Drahtbesen zu enigmatischen Soundkaskaden. Dass neben den professionellen Bühnen-Acts in der Kupferschmiede sich auf dem Viehmarktplatz ambitionierte Amateur-Musiker nach Workshops präsentieren (Workshopbands), gibt den Langnau Jazz Nights 2023 einen bodenständig lebendigen Ausdruck. Für Tage eine jazzige Festgemeinschaft, die man auf anderen internationalen JazzFestivals weniger erleben kann. Das dem so ist, dafür steht Walter Schmocker (Jahrgang 1953). Als Bassist auf vielen Jazz-Bühnen der Welt zu Hause, initiiert er 1989 Master Class for Jazz Improvisation in Langnau und gründet mit den Jazz Nights Langnau ein in Europa einmaliges Festival, das sich die Jazz-Musik-Education auf die Fahne geschrieben hat. Bis heute ist er der künstlerische Festival-Leiter. Der überaus freundliche Beifall, mit dem Schmocker in der Kupferschmiede zum Auftakt begrüßt wird, spricht für sich.

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