Medienspiegel Langnau Jazz Nights 2022

16 PR EVI EWS J A Z Z Im dritten Anlauf klappt es nun endlich mit dem 30. Jubiläum der Langnauer Jazz Nights. In der Kupferschmiede ist wieder eine spannende Woche mit einem klug gemischten Programm zu erwarten, in dem sich grosse Namen des zeitgenössischen Jazz mit neuen und überraschenden Formationen abwechseln. Zwei Schwerpunkte kann man ausmachen. Zum einen glänzt das Programm mit ungewohnt hohem Anteil an Frauenpräsenz, andererseits sind zwei der aktuell bedeutendsten Gitarristen in einem Ambiente zu erleben, das Klub-Atmosphäre verspricht: Die Kupferschmiede eben. Zwei grosse Gitarreros im Hauptprogramm John Scofields aktuelles Quartett Yankee Go Home ist zweifellos das stärkste Pferd im Stall des Langnauer Programms. Anfang Mai präsentierte er – im Trio mit Vicente Archer (b) und Bill Stewart (dr) – im Moods ein Programm der Superlative, inspiriert und von einer rhythmischen Vielfalt, die keine Sekunde nach Routine roch. Neben Archer spielen nun im Quartett Jon Cowherd (p) und Josh Dion (dr). Der Bandname bezieht sich laut Scofield darauf, dass er so oft in Europa spielt: ”Die Amerikaner sind überall, wie die amerikanische Musik, aber die Musik ist eine einzige, und auch die amerikanische ist von so vielen anderen Kulturen beeinflusst.” Die Selbstironie ist unüberhörbar und es wird viel Blues und Rock’n’Roll zu erwarten sein. Der zweite Gitarrero ist Kurt Rosenwinkel, auch er ein Musiker, der schon eine ganze Generation junger Gitarristen beeinflusst hat. Das mit brasilianischen Rhythmen veredelte Programm ”Caipi” von 2017 hat er in den letzten Jahren weiterentwickelt und verfeinert, im Quintett mit Pedro Martins (g), Olivia Trummer (p), Doug Weiss (b) und Andi Haberl (dr). Am ersten Abend stellt der Wahl-New-Yorker Bassist aus Israel Avishai Cohen sein neues Trio vor. Seit gut drei Jahrzehnten erstaunt er sein Publikum immer wieder mit neuen Konzepten und originellen Eigenkompositionen, diesmal mit den Songs aus dem neuen Album ”Shifting 20. MAGIC BLUES FESTIVAL, VALLE MAGGIA, 8.7. – 7.8.2022 Mit dem Slogan ”Let’s Party Together – 20 Years Of Magic” feiert das Magic Blues Festival dieses Jahr sein Jubiläum wieder im gewohnten Stil: Der Event kehrt nach den letztjährigen, Pandemie-bestimmten Spielorten auf die heimeligen Dorfplätze im Maggiatal zurück. Sechs Locations, elf Konzertabende, 27 Acts – dies sind die Eckdaten des Smallest Big Blues Festivals in unserem Land. Bei der Programmgestaltung wurde neben der musikalischen Vielseitigkeit auch darauf geachtet, mehrheitlich Künstler zu engagieren, die in den vergangenen 20 Jahren Magic Blues schon einmal Geschichte geschrieben haben. Der Startschuss fällt traditionellerweise wieder auf der Piazza von Brontallo, hoch droben am Eingang des Val Lavizzara mit Amaury Faivre, Swiss Blues Challenge-Sieger von 2017 und IBC-Halbfinalist von 2018. Ihm folgt Big Daddy Wilson, der in Deutschland lebende Sänger aus North Carolina mit der tiefen, warmen Stimme. Für die nächsten zwei Konzertabende wird die Gemeinde Moghegno Gastgeberin sein. ”The Sound of New Orleans – an Evening for Hannes” gedenkt mit den Auftritten von Black Mama feat. Stephanie Océan Ghizzoni und Andy J. Forest dem verstorbenen Mitbegründer und Musical Director des Magic Blues Festivals Hannes Anrig. Die 4th European Blues Night verspricht kontinentalen Top-Blues: Max De Bernardi und Veronica Sbergia aus Italien zählen zu den führenden Exponenten im akustischen Stil und siegten bei der European Blues Challenge 2013, Marija Gasparic hat ihr Heimatland Kroatien an der IBC vertreten, und auch ”unsere” Justina Lee Brown sorgte in Memphis als Publikumsliebling für Furore. In Cevio dann eröffnet Cek Francescetti den Abend für Mike Zito, den man hierzulande kaum vorzustellen braucht. In unzähligen, packenden Auftritten und dank brillanter Alben hat sich Mike in der Schweiz eine grosse Fangemeinde Lynne Arriale Dana Fuchs Theo Croker LANGNAU JAZZ NIGHTS, 26.7. – 30.7.2022 Sands” und zwei von ihm geförderten Talenten, neben Elchin Shirinov (p) vor allem die junge, 21-jährige Roni Kaspi aus Israel, mit den Sticks und an den Becken ein wahres Energiebündel mit einem unwiderstehlichen Drive. Die Yellowjackets sind eine der grossen Attraktionen unter den Fusion-Bands, und dies seit 41 Jahren. Ihre ungebrochene Vitalität und Energie stellt die Band heuer auf zahlreichen Festivals unter Beweis, auch in Langnau. Bob Mintzer (s), Russell Ferrante (keys), Dane Anderson (b) und William Kennedy (dr) werden einen heissen Einstieg ins Wochenende garantieren. Wie diese vier Formationen bringt auch das Projekt ”Louise” des Sextetts von Emile Parisien (s) einen Hauch von Amerika auf die Bühne. Neben seinen langjährigen Weggefährten Manu Codjia (g) und Roberto Negro (p) spielen drei ausdrucksstarke Persönlichkeiten der New Yorker Szene: Theo Croker (tp), Joe Martin (b) und Nasheet Waits (dr). Mit diesen drei Amerikanern will sich Parisien den Wurzeln des Jazz annähern. Das kürzlich mit dieser Besetzung eingespielte Album ”Louise” lebt von einem Gleichgewicht lyrischer und kollektiv starker Momente. Auch Shems Bendali (tp) kommt aus Frankreich. Aufgewachsen auf der französischen Seite des Genfersees ist er zu einer der wichtigsten Figuren in der Westschweizer Jazzszene geworden und öffnet mit seinem Quintett den Blick über den Röstigraben. FOTO: PD/ZVG FOTO: ROBERT REDING FOTO: DRAGAN TASIC Für einen Ausblick ans Rheinknie sorgt der Basler Sascha Frischknecht (dr) mit seiner Band Type–F, einem Quartett, zu dem sich Anatole Muster (acc) gesellt. Frauenpower Den Reigen der Frauenbands eröffnet Ingrid Jensen (tp) mit ihrem Septett LJN faculty. Die Kanadierin lebte lange in Europa, ist heute in den USA verankert und hat in ihrem Background eine wichtige Erfahrung mit Maria Schneiders Big Band. Sie ist auch eine passionierte Pädagogin und leitet den diesjährigen Jazz-Workshop in Langnau. Ein fester Wert unter den ”klassischen” JazzTrios ist das Trio von Lynne Arriale (p), die mit Jasper Somsen (b) und Marcel Serierse (dr) feinfühlige Musik präsentiert. Wenn die religiös inspirierte Musik von John und Alice Coltrane ”klassisch” geworden ist, so hat das auch mit den Interpreten ihrer Musik zu tun. Die New Yorker Altsaxophonistin Lakecia Benjamin bezieht sich mit ihrem Quartett auf diese Roots. Last, but not least ist Lottchen zu erwähnen, das Duo von Eva Buchman (voc) und Sonja Huber (vibes), das am Nachmittag des letzten Tages seine poetischen und emotionalen Songs in der Reformierten Kirche Langnau darbieten wird. Ruedi Ankli Infos: www.jazz-nights.ch erspielen können. Tags darauf wird Max Dega, einer der ”Godfathers” des Ticino Blues, mit Angelo Rossi für Popa Chubby, das Blues-rockende Schwergewicht aus der Bronx, einheizen. Maggia heisst dann die Roots-Spezialisten Mandolin Brothers, die von Janis Joplin inspirierte Sängerin Dana Fuchs, die Garagen-Blueser von SuperDownHome und das britische Pubrock-Urgestein Nine Below Zero willkommen, bevor es dann in Richtung Gordevio weitergeht. Dort steigt neben einem Schweizer Abend mit Freddie & The Cannonballs und der Philipp Fankhauser Band eine Magic Rock Night. Aufgeboten dafür: die Luca Princiotta Band, The Quireboys sowie Philipp ”Bluedög” Gerber, der zusammen mit diversen bekannten RockKumpels die Festigkeit des Maggia-Granits prüfen wird. Den Festivalabschluss in Avegno bestreiten der Tessiner Ur-Blueser Bat Battiston, der Folkmusiker Paolo Tomamichel aus Bosco Gurin, die Delta Groove Band, eine eigens für den Anlass zusammengestellte, aus britischen und Tessiner Bluesern und Rockern bestehende 20. Anniversary Magic Band, Dime Blend, plus die Sängerinnen Lisa Doby und Sari Schorr. Marco Piazzalonga www.magicblues.ch

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