Langnau Jazz Nights: Awareness

Awareness an den Langnau Jazz Nights

Das Awareness Konzept wurde mithilfe von Taktvoll ausgearbeitet. Hier findest du die wichtigsten Informationen zu unseren Werten und was Awareness genau ist. Weiter hast du hier die Möglichkeit, einen Vorfall zu melden, Feedback zu geben und mit uns betreffend Awareness in Kontakt zu treten.

An den Langnau Jazz Nights gilt:

  • KEIN SEXISMUS
  • KEIN RASSISMUS
  • KEIN ABLEISMUS
  • KEINE TRANSPHOBIE
  • KEINE HOMOPHOBIE
  • KEINE DISKRIMINIERUNG 

Definitionen zu den Begriffen findest du weiter unten.

Wieso braucht es Awareness?

Wir leben in einer Gesellschaft, die von ungleichen Machtverhältnissen geprägt ist. 

Menschen werden aufgrund bestimmter Merkmale bevorteilt oder benachteiligt – ob absichtlich oder unbewusst. Langnau Jazz Nights will ein achtsames und inklusives Musikfestival für alle sein. Wir sind ein Raum, der sich gegen jegliche Formen von Diskriminierungen, Gewalt und Grenzverletzung stellt und in welchem Menschen Rücksicht aufeinander nehmen. 

Was wünschen wir uns von dir?

Du bist Teil und mitverantwortlich für die Stimmung an den Langnau Jazz Nights. Sei dir dessen bewusst und gehe rücksichtsvoll mit anderen Menschen um! Versuche an den Jazz Nights Langnau nach unseren Grundsätzen zu handeln. Respektiere physische und emotionale Grenzen von den anderen und dir selbst. Stelle dabei sicher, dass jeder Handlung und Begegnung Zustimmung herrscht. 

Nur Ja heisst Ja!

Wenn dein Verhalten in anderen Menschen negative Gefühle auslöst, höre bitte zu. Akzeptiere die Gefühle deines Gegenübers und vermeide den Rechtfertigungs-Modus. Versuche Annahmen und daraus entstehende Fragen und Vorurteile über kulturellen Hintergrund, Geschlechtsidentität, sexuellen Präferenzen und Alter zu vermeiden.

Rücksichtvoll mit allen umzugehen, braucht Zeit und Mut. Wir alle machen Fehler und das ist in Ordnung. Zusammen werden wir achtsamer und lernen gemeinsam.

Was tun bei einem Vorfall?

Sofern du eine Situation nicht selbst regeln kannst oder magst, melde Vorfälle von diskriminierendem oder übergriffigem Verhalten umgehend beim Barpersonal auf dem Viehmarktplatz oder in der Kupferschmiede mit dem Codewort „Emma“.

Du kannst auch Vorfälle melden, die bereits vorbei sind oder die du selbst als «gar nicht so schlimm» einschätzt. Wir nehmen jeden Vorfall ernst.

Wo kannst du dich auch noch melden?

Wir bieten dir eine erste Anlaufstelle und bei Bedarf Vermittlung zu verschiedenen kompetenten Fachstellen an. Wir können dir keine professionelle Unterstützung anbieten.

 

Sexualisierte & häusliche Gewalt

Beratungsstelle Opferhilfe Bern
031 370 30 70
Seftigenstrasse 41
3007 Bern
www.opferhilfe-bern.ch/de

 

Lantana Bern (für sexualisierte Gewalt)
031 313 14 00
Aarbergergasse 36
3011 Bern
www.stiftung-gegen-gewalt.ch

 

Zentrum für sexuelle Gesundheit Bern (Inselspital)
031 632 12 60
Friedbühlstrasse 19
Theodor-Kocher-Haus Geschoss B, Raum 106a
3010 Bern
www.sexuelle-gesundheit.ch/consultancies/zentrum-fuer-sexuelle-gesundheit-universitaetsklinik-fuer-frauenheilkunde-inselspital-bern


Fachstelle Gewalt Bern
031 381 75 06
076 576 57 65
Seilerstrasse 25
3001 Bern
www.fachstellegewalt.ch/gewaltberatung-2/

 

Fachstelle LGBTQ+

Checkpoint Bern
031 390 36 46
Schwarztorstrasse 11
3007 Bern
www.mycheckpoint.ch/de/standorte/bern/

 

Fachstellen für Betroffene von Rassismus

Beratungsnetz für Rassismusopfer
031 302 01 61
Hallerstrasse 23
3012 Bern
www.network-racism.ch

Melde-Formular

  1. Melde-Formular

  2. Möchtest du uns über deine Erfahrungen berichten? Möchtest du einen Vorfall melden? Hast du Vorschläge, was wir besser oder anders machen könnten? Wir freuen uns über Anregungen, Ideen, Feedback und Kritik (anonym).

Definitionen

Sexismus: Sexismus bezeichnet verschiedene Formen der positiven und negativen Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres zugeschriebenen Geschlechts. Zugleich steht der Begriff für die diesem Phänomen zugrunde liegende Ideologie, welche Geschlechterrollen festschreibt und hierarchisiert. Männer sind von Sexismus positiv diskriminiert, also privilegiert, Frauen sind von Sexismus negativ diskriminiert, also abgewertet. Die Erscheinungsformen von Sexismus sind kulturell und historisch bedingt. Sexismus zeigt sich insbesondere in der Marginalisierung von Frauen, trans, nicht-binären und inter Menschen.

Rassismus: Rassismus bedeutet die Diskriminierung, Abwertung und Ausgrenzung strukturell benachteiligter Gruppen oder einzelner Menschen aufgrund tatsächlicher oder zugeschriebener körperlicher oder kultureller Merkmale (z.B. Hautfarbe, Herkunft, Sprache, Religion). Durch Rassismus ist keine gleichberechtigte Teilhabe der Betroffenen an der Gesellschaft möglich. Die rassistische Herabwürdigung von BIPoC (Black, Indigenous, and People of Color – abgekürzt BIPoC – ist eine Selbstbezeichnung von und für Menschen mit Rassismuserfahrungen) kann zu physischer und psychischer Gewalt gegen sie führen oder sogar als vermeintliche Rechtfertigung für Tötungen und Völkermorde (»Ethnische Säuberungen«) genutzt werden. Neben diesen offensiv brutalen Formen des Rassismus ist subtiler Alltagsrassismus (insbesondere auch in Form von Mikroaggressionen) die tägliche Reproduktion eines rassistischen Systems. Dieser besteht in stetiger Erinnerung daran, dass die betroffene Person anders ist und nicht »dazu« gehört. Dies muss nicht mit Vorsatz der diskriminierenden Person geschehen, ist aber dennoch ausgrenzend, verletzend, frustrierend und bieten den Nährboden für extremere Formen von Rassismus.

Ableismus: Der Begriff Ableismus ist dem englischen Wort für »Fähigkeit« entlehnt und stammt aus der US-amerikanischen Behindertenbewegung. Er bezeichnet die Bewertung von Menschen mit Be_Hinderungen anhand ihrer (zugeschriebenen) körperlichen und geistigen Fähigkeiten. Damit verbunden ist eine Reduktion des Menschen allein auf seine Beeinträchtigung. Die Bewertung kann negativ durch Abwertung erfolgen, oder vermeintlich positiv durch Aufwertung. Der Bewertung geht voraus, dass es so etwas wie eine Vorstellung eines körperlichen und geistigen Normalzustandes gibt, anhand dessen Be_Hinderung als Abweichung bewertet werden kann. Wenn Menschen mit Be_Hinderungen aufgrund dieser Bewertung ungleich behandelt oder benachteiligt werden, ist das Diskriminierung.

Transfeindlichkeit/Cissexismus: Transfeindlichkeit und Cissexismus bezeichnen die Diskriminierung von trans Menschen (Trans ist ein Überbegriff für Personen, die die Grenzen von sex und gender herausfordern und sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei Geburt zugewiesen wurde. Das Gegenteil ist cis.). Dies äußert sich z.B. durch Ablehnung, Ausgrenzung, Wut, Intoleranz, Vorurteile, Unbehagen oder körperliche bzw. psychische Gewalt gegenüber trans Personen oder Menschen, die als trans wahrgenommen werden. Cissexismus soll im Unterschied zu Transfeindlichkeit außerdem die Gewaltförmigkeit und systemische Verankerung des Zweigeschlechtersystems betonen und auch die Spezifika der Ablehnung von trans im Vergleich zu Sexismus deutlich machen. Cissexismus beinhaltet auch, dass Personen nicht bedenken, dass es trans Personen gibt. Ein Beispiel für Cissexismus ist die Aussage »Ich date nur cis Frauen«.

Homofeindlichkeit: Homofeindlichkeit bezeichnet die Diskriminierung von schwulen und lesbischen Menschen. Sie äußert sich z.B. durch Ablehnung, Wut, Intoleranz, Vorurteile, Unbehagen oder körperliche bzw. psychische Gewalt gegenüber schwulen und lesbischen Menschen oder Menschen, die als schwul oder lesbisch wahrgenommen werden.

Diskriminierung: Diskriminierung bedeutet, dass »Menschen aufgrund individueller oder gruppenspezifischer Merkmale systematisch an der Ausübung ihrer Menschenrechte gehindert werden. Das internationale Recht weist der Diskriminierung drei Hauptmerkmale zu: nachteilige Behandlung, die sich auf einer unrechtmässigen Grundlage abstützt und der eine angebrachte und objektive Rechtfertigung fehlt.« Der Diskriminierungsbegriff des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes orientiert sich an der Wirkung, nicht am Motiv. Für das Vorliegen einer Benachteiligung ist es egal, ob eine Behandlung aus einer feindseligen oder abwertenden Haltung heraus erfolgte oder ob der Nachteil einfach die unbeabsichtigte Folge einer bestimmten Regelung ist. 

Quelle der Definitionen: awareness-akademie.de