Medienspiegel
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Er machte Langnau zum Jazz-Hotsp
Jazz
Er ist ein Jazz-Wohltä-
ter mit dem Tiger im Tank. Ein
Treffen mit Walter Schmocker,
der die Langnau Jazz Nights
seit 25 Jahren mit unver-
krampfter Leidenschaft leitet.
Sitzt man ihm vis-à-vis, wirkt
Walter Schmocker wie ein fröhli-
cher und verschmitzter Teddybär
imXXL-Format. Dochwer einmal
hautnah miterlebt hat, mit welch
überbordendemEnthusiasmus er
seinen Kontrabass zu traktieren
pflegt, weiss, dass Schmocker den
Tiger imTank hat. Es ist nicht zu-
letzt diese Mischung aus unver-
krampfter Gutmütigkeit und lei-
denschaftlichem Übermut, die
Schmocker, der in der Tigerstadt
Langnau mit auserlesenen Wei-
nen handelt, zum weit herum
geschätzten Jazz-Wohltäter hat
werden lassen: Ohne ihn gäbe es
die Langnau Jazz Nights nicht –
auch wenn er inzwischen auf die
Hilfe von über 100 Leuten zählen
kann.
Heuer können die Langnau
Jazz Nights (LJN) ihren 25. Ge-
burtstag feiern. Der Anlass ist
weit mehr als ein fünftägiges Fes-
tival mit Doppelkonzerten in der
Kupferschmiede. Tagsüber gibt es
ein reichhaltiges Workshop-An-
gebot für Anfänger und Fortge-
schrittene. Dafür wird jedes Jahr
ein renommierter Leiter enga-
giert, der sein eigenes Team zu-
sammenstellt – diesmal ist dies
der Bassist Scott Colley, der bis-
her unter anderem in den Bands
von Herbie Hancock und Chris
Potter gespielt hat.
Jazz ist nicht Jekami-
World-music
GegenAbend verwandelt sich der
Viehmarktplatz in einen über-
dachten Festplatz mit 1a-Gastro-
angebot und Livemusik. Da haben
unter anderemNachwuchsbands
aus halb Europa ihren Auftritt.
Auf dieses Junior JazzMeeting ist
Schmocker besonders stolz, und
er hätte nichts dagegen, wenn
man ihm mehr mediale Be-
achtung schenken würde. Das
dürfte allerdings ein frommer
Wunsch bleiben – dafür ist das
Hauptprogramm einfach zu
hochkarätig.
Dass man das Jubiläumspro-
grammmit demEngagement von
Branford Marsalis krönen kann,
ist auf das veränderte wirtschaft-
liche Umfeld zurückzuführen
(tiefer Dollarkurs, Krise in Italien
und Spanien, wo einstmals Un-
summen für Sommer-Festivals
verpulvert wurden). Des einen
Leid ist des andern Freud. «Frü-
her hätten wir uns das nie leisten
können», hält Schmocker lako-
nisch fest. Und dann ist da ja noch
die Kooperation der Kultband
The Bad Plus mit dem Sax-Über-
flieger Joshua Redman. Und vie-
les andere mehr.
Den Vorwurf, dass man in
Langnau etwas gar obsessiv auf
US-Stars fixiert sei,
lässt
Schmocker nur teilweise gelten.
Er gibt zu bedenken: «Langnau ist
nicht Willisau. Wir können die
Ein Jazz-Wohltäter:
Walter Schmocker.
pd
«Langnau ist nicht
Willisau. Wir können
die Hütte nur füllen,
wenn wir mit grossen
Namen locken.»
Walter Schmocker
Arbeit einen kurzen Text. Diese
wurden von den Jurymitgliedern
Die Preisvergabe erfolgt in einem
zweistufigenVerfahren: In einem
erhalten: Mediengruppe Bitnik,
Nicole Bachmann, Nino Baum-
ting von Kultur Stadt Zürich sag-
te. Die Atelierstipendien gehen
Auflage: 36 000
