Langnau Jazz Nights 2018

3 DAS FESTIVAL MIT EIGENER WÄHRUNG Langnau ist mein Lieblingsfestival. Ich halte all meinen Freunden den Gottswillen an, die letzte Juliwoche im Emmental zu verbrin- gen. Wo sonst können sie an einem Workshop teilnehmen und sich zwischen dem 88-Jährigen und der 12-jährigen Klarinettis- tin einreihen, die zum ersten Mal vor Publikum soliert? So auch der kleine Michael Haudenschild, der danach die Jazzausbildung absolvierte, den Piano-Nachwuchswettbewerb gewann und schliesslich vor drei Jahren ins Hauptprogramm der Jazz Nights genommen wurde. Nun ja, gutes Essen gibt’s auch anderswo. Trotzdem: Das Zusam- mentreffen von Jazzvolk und Landvolk auf dem legendären Vieh- marktplatz ist einmalig. Und wo spielen Weltstars (Roy Hargrove z.B.) über eine Stunde an der Jamsession mit denen, die gerade auch auf der Bühne stehen? Ich war vielleicht 10 Mal an den Langnau Jazz Nights. Am Anfang, in den 90er-Jahren und seit 2014 immer. Tagsüber kann man im Emmental vorzüglich wandern und velofahren (biken!), Workshops besuchen oder ausschlafen. Dann geht’s auf den Vieh- markt zu Speis und allerhand Trank, dazu hört man Workshops/ Amateure und Nachwuchsmusikanten. Schliesslich schlendert man zur Kupferschmiede, für zwei ausserordentlich gute Konzerte. Dozent und Schlagwerker Pius Baschnagel sagte mir: Die letz- te Juliwoche ist immer der erste Termin, den er in der Agenda einträgt. Und die abwesenden Freundinnen und Freunde? Immer- hin, die aufgeklärten haben’s gemerkt: Die Langnau Jazz Nights sind in ihrer durchlässigen und unprätentiösen Art schlicht das besonderste Festival. Peter Knutti, Biel/Bienne Präsident Swiss Jazz Orchestra EDITORIAL Bild: Peter Blaser

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