Medienspiegel Langnau Jazz Nights 2017

Stefani meldu – es ist der Lohn für den im Vor- jahr gewonnenen Publikums- preis beim Ingeborg-Bachmann- Wettlesen. Dazwischen, auf ren ganz persönlichen Flücht- lingswahnsinn: «Gestern haben wir drei Afghanen aus Ungarn mitgenommen in einem Flücht- spiel so: «Was spricht eigentlich gegen eine Islamisierung Euro- pas? Die Österreicher sollten eh weniger saufen und Schweine- Klima aus. Denn die Internet- poetin schaut genau hin, was um sie herum passiert, in der Stras- senbahn und im Einkaufscenter, Von Italien über New York nach Langnau Als der 1969 geborene Trompeter Roy Hargrove 2006 erstmals an den Langnau Jazz Nights gastier- te, hatte er bereits zwei Grammys gewonnenund genossWeltruhm, während die drei Jahre jüngere Roberta Gambarini in den USA noch um Anerkennung beim Pu- blikum rang. Sie hatte 1998 mit wenig Geld im Sack, aber viel Musikbegeisterung im Herzen Italien in Richtung Boston ver- lassen. Dort winkte am Konser- vatorium ein Stipendium. Als sie im Thelonious-Monk- Gesangswettbewerb Dritte wur- de, hoffte sie auf einen Platten- vertrag. Die vor ihr platzierten TeriThorntonundJaneMonheit erhielten einen, Gambarini aber ging leer aus. Der dama- lige Markt war von Frauen- stimmen übersättigt. Auf eine Italienerin, selbst eine von Klasse, hatte niemand gewartet. Die fruchtbare Italien-USA-Tra- dition im Jazz, die auf die ersten Jazzaufnahmen der Original Jazz Band im Jahr 1917 zurückgeht, war hinderlich oder bei den Ma- nagern vergessen. Die Musiker jedocherwiesensichalshellhörig und offerierten Auftrittsmög- lichkeiten. Pianolegende Hank Jones, einst Begleiter von Ella Fitzgerald, meinte: «Ich habe über all die Jahre einige Erfah- rungen mit Sängerinnen, aber es fällt mir schwer, eine zu nennen, die besser ist als Roberta Gam- barini.» Mit phänomenaler Technik Auch Roy Hargrove sicherte sich Gambarinis Dienste. Auf dem Al- bum «Emergence» zeigt sie, was sie bei der Interpretation von Klassikern aus dem Great Ameri- can Songbook ins Zentrum stellt: Respekt vor der Melodie und Ver- innerlichung der Lyrics, die sie mit klarer Diktion und (fast) ak- zentfrei vorträgt. Sie sagt dazu: «Es ist leichter, der Versuchung zu erliegen und einem Song viel hinzuzufügen, um die Technik zu betonen. Aber ehrlich: Ein voll- kommener Song braucht keine Ausschmückung.» Diese weise Beschränkung wird freilich im- mer dann lustvoll durchbrochen, wenn sich Gambarini im Stil des Vocalese das Nachsingen von InstrumentalsolibekannterSolis- tenwieDizzyGillespieoderJames Moody vornimmt. Dann lässt sie ihrer phänomenalen Technik freien Lauf. Und ihr italienisches Temperament reisst das Publi- kum von den Sitzen. Ulrich Roth MUSIK Langnauwird ab morgen zumMekka des Jazz. Stars undNewcomer aus denUSAundder Schweiz ver- sprechen einmusikalisches Feuerwerk. Erstmals dabei ist RobertaGambarini als Gastsängerin imRoyHargrove Quintet. ZUM PROGRAMM Die Langnau Jazz Nights wer- den amDienstag vomQuartett des kometenhaft aufsteigenden Drummers Mark Guiliana er- öffnet. Auf ihn folgt mit Ambrose Akinmusire ein erstes Festival- highlight. Der 34-jährige Trom- peter entführt in ungeahnte musikalische Sphären. AmMittwoch folgt auf das schweizerische Benjamin Knecht Jazz Orchestra der US-Bassist Buster Williams. Er hat vor vier- zig Jahren an der Seite vonMi­ les Davis und Herbie Hancock viel zur Neuorientierung des Jazz beigetragen. Walter Schmocker, der Vater des Jazzfestivals und selbst ein renommierter Bassist, bewundert die unnachahmliche Präsenz seines amerikanischen Kollegen und erwartet von ihm grandiose Höhenflüge. Er sagt: «Auf dieses Konzert freue ich mich speziell!» Der Donnerstag gehört der Jazzmetropole New York mit demSoul-Hip-Hop der jungen Band Huntertones und demPro- gramm «Beyond Now» des Sa- xofonisten Donny McCaslin. Es erinnert an David Bowie, den Paradiesvogel der modernen Musik. Am Freitag folgt auf die Band von Saxofonist Greg Osby und seinen Dozentenkollegen, welche die Festivalworkshops leiten, die Premiere Hargrove- Gambarini (siehe Haupttext). Das Abschlusskonzert vomSamstag beginnt mit dem Junior Jazz- workshop Orchestra, gefolgt vombritischen Pianisten John Escreet und der Band der US- Basslegende Stanley Carke. ur Langnau Jazz Nights: 25. bis 29.Juli, täglich ab 20.30 Uhr, Kupferschmie­ de Langnau. Infos und Tickets: www.jazznights.ch. Grandiose Jazzmusiker: Roberta Gambarini und Roy Hargrove. zvg KUNS Pott an Unge inPari thedr 15,8M Pottw aufda merks Künst Parisi meint säuge licher fürFis FILM Joh ist kannt Block Haus» inNe starM In Kunst Berner Oberländer/Thuner Tagblatt

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